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Hydraulischer Abgleich – was ist das und warum ist er sinnvoll?

Der hydraulische Abgleich sorgt bei einem Heizungssystem dafür, dass alle Räume gleichmäßig erwärmt werden. Die Fachleute sehen dabei ein Energiesparpotenzial von bis zu 10 Prozent zwischen einem abgeglichenen und einem nichtabgeglichenen System. Der hydraulische Abgleich sorgt also nicht nur für eine Komfortverbesserung, sondern spart auch gleichzeitig bares Geld.

Laut Branchenermittlungen sind nur etwa 10 Prozent aller Heizungsanlagen in Deutschland hydraulisch abgeglichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Eure Anlage auch nicht abgeglichen ist, ist also relativ hoch.

 

Ineffiziente Wärmeverteilung im Haus

Eine auf Wasser basierende Heizungsanlage ist eigentlich immer gleich aufgebaut: Man hat einen zentralen Wärmeerzeuger und dezentrale Wärmeüberträger (z.B. Heizkörper). Die Wärme wird also nicht wie zum Beispiel bei einem Holzofen oder Kaminfeuer direkt vor Ort erzeugt, wo sie benötigt wird, sondern zentral – zum Beispiel in einem Heizungsraum im Keller. Das erwärmte Wasser wird dabei mithilfe von Umwälzpumpen in die zu beheizenden Räume transportiert und gibt dann seine Wärmeenergie mittels eines Heizkörpers oder über eine Fußbodenheizung an die Raumluft ab.

Damit dieses System funktioniert, muss das hydraulische System allerdings korrekt eingestellt sein. Bei nichteingestellten Systemen kann es dazu kommen, dass weiter entfernte Heizkörper oder Fußbodenheizkreise mit großen Rohrlängen weniger warm werden als Heizkörper mit kurzer Anbindung oder Fußbodenheizkreise mit kürzeren Rohrlängen. Dies liegt darin begründet, dass aufgrund der größeren Rohrlängen der zu überwindende Durchflusswiderstand im Rohr größer und die transportierte Wassermenge kleiner ist als bei den kürzeren Rohrlängen. Das Wasser nimmt also bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes. Dadurch fließt wesentlich mehr Heizungswasser über den näher gelegenen Heizkörper als über den weiter entfernten. Das hat zur Folge, dass dieser Heizkörper wesentlich wärmer wird als der ungünstig angebundene. 

 

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Damit der weit entfernte Heizkörper dennoch warm wird, werden dann die Förderleistungen der Zubringerpumpe und der Vorlauftemperatur des Heizsystems erhöht. Dabei steigt allerdings nicht nur die Temperatur im entfernten Raum an, sondern auch in den Räumen, die zu zuvor genügend beheizt waren. Diese Räume werden in der Folge also zu warm.

Man hat nun zwar das Symptom des zu kalten Raumes bekämpft, aber man zahlt dafür auch einen nicht unerheblichen Preis. Zum einen durch die höhere Stromaufnahme der Umwälzpumpe, aber insbesondere auch durch die ineffizientere Betriebsweise des Wärmeerzeugers durch die höhere Vorlauftemperatur. Durch die höhere Vorlauftemperatur erhöht sich durch den nach wie vor zu hohen Durchsatz an Heizungswasser im nahegelegenen Heizkreis auch die Rücklauftemperatur zur Heizung. Dadurch beginnen die Geräte zu takten – sie gehen an und wieder aus. Das ist weder gut für die Lebensdauer noch für die Effizienz der Heizungsanlage.

 

Hydraulischer Abgleich zur Heizungsoptimierung

Dieses Problem kann behoben werden: Dies geschieht über den hydraulischen Abgleich. Dabei werden über voreinstellbare Thermostatventile die Durchflussmengen der einzelnen Heizzonen bzw. Heizkörper entsprechend des tatsächlichen Wärmebedarfs einreguliert. Die Durchflussmengen werden beim sehr nahen Heizkörper am Ventil verringert und beim weiter entfernten Heizkörper erhöht.

Vereinfacht gesagt, wird durch die Voreinstellung des Ventils, das Ventil daran gehindert, komplett aufzufahren. Es wird also der Strömungswiderstand erhöht. Dementsprechend wird der Zufluss an dem zu heißen Heizkörper reduziert und an den kühlen Heizkörpern erhöht.

Bei der Fußbodenheizung funktioniert dies analog. Allerdings ist hier nicht die Entfernung zum Wärmeerzeuger ausschlaggebend, sondern die Rohrlängen in den einzelnen verlegten Heizkreisen. Längere Heizkreise haben demnach einen höheren Strömungswiderstand als kürzere Heizkreise.

Um die Durchflussmenge richtig ermitteln zu können, muss der Wärmebedarf des Raumes bekannt sein. Dies ist Teil der Heizlastberechnung. Sollte keine Heizlastberechnung vorliegen, kann der Heizwärmebedarf auch überschlägig über das Baujahr ermittelt werden.

 

Vorteile eines hydraulischen Abgleichs

  • Heizenergieeinsparung
  • Vermeidung von Strömungsgeräuschen an den Thermostatventilen
  • Niedrigere Rücklauftemperatur
  • Stromeinsparung bei der Umwälzpumpe

 

Abschließend bleibt festzustellen, dass ein hydraulischer Abgleich sowohl für das Wohlempfinden wie auch für den Geldbeutel und durch die Schonung der natürlichen Ressourcen auch für die Umwelt Sinn macht. 

 

In diesem Sinne: Do it yourself. Aber do it richtig.
Viele Grüße

Jörg Elmer  

 

Bildnachweis: ©elenabsl @fotolia.de

 

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