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Energie sparen beim Warmwasser – Euer Ernst? Hier ist Vorsicht oberstes Gebot!

Bei vielen dreht sich aufgrund der aktuellen Situation alles ums Sparen: Sparen bei den Heizkosten, sparen beim Tanken, sparen beim Warmwasser, sparen beim Einkauf. So wundert es nicht, dass derzeit viele Tipps kursieren, was jeder selbst tun kann, um Energie und Geld im Haushalt zu sparen. Aber Obacht: Nicht jeder gut gemeinte Ratschlag ist tatsächlich sinnvoll und wirklich ratsam. So mancher vermeintliche Tippgeber macht auch vor dem Trinkwasser nicht Halt: So könne man doch die Trinkwassertemperaturen reduzieren und sparen. Ein Tipp, der ungeahnte gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen kann. Denn Warmwasser ist nicht nur aus Behaglichkeitsgründen so warm – vielmehr zum Schutze der eigenen Gesundheit.

So können sich Krankheitserreger im Warmwasser besonders gut vermehren, wenn die Temperaturen für sie besonders angenehm sind. Speziell die Krankheitserreger Legionellen – darunter auch die für den Menschen besonders gefährlichen Legionellen „Legionella pneumophila“.

Diese sind in geringer Konzentration ein natürlicher Bestandteil unseres Grundwassers und können somit auch im Trinkwasser vorkommen – und sind soweit auch erst einmal nicht gefährlich. Gelangen sie jedoch in größerer Anzahl in die Lunge, kann dies gefährlich werden. Besonders gut vermehren sich Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 °C bis 45 °C. Im kalten Wasser unter 20 °C hingegen vermehren sie sich nur sehr langsam. Ab ca. 70 °C sterben Legionellen ab.

Das Tückische daran: Legionellen können über feinste zerstäubte Wassertröpfchen (Wassernebel) beim Duschen oder im Whirlpool tief in die Lunge eingeatmet werden und können unterschiedliche Krankheiten auslösen – bis hin zur sogenannten Legionärskrankheit, die in ca. 10 bis 15 Prozent der Fälle sogar tödlich verläuft.

Deshalb ist darauf zu achten, dass im gesamten Leitungssystem für Warmwasser eine Temperatur von mindestens 55 °C herrscht. Dies schreibt übrigens auch die Trinkwasserverordnung vor. Und kaltes Wasser möglichst unter 25 °C. Andere Temperatureinstellungen tragen ein Risiko mit sich und sorgen früher oder später für unerwünschtes biologisches Wachstum.

Deshalb gilt: Mindesttemperatur des Warmwassers von mindestens 55 °C. 

 

Dennoch gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die helfen, Energie einzusparen, ohne die Gesundheit zu gefährden. Man muss sich einfach nur mal wieder bewusst machen, wie wir mit dem Gut Wasser umgehen:

 

Tipp 1: Das Wasser kürzer laufen lassen

Verkürze die Zeit, in der das Wasser unnötig aus dem Wasserhahn läuft. Besonders während des Zähneputzens muss das Wasser nicht unnötig laufen und sollte abgestellt werden. Das gleiche gilt beim Einseifen der Hände. Aber auch beim Duschen sollte man einfach mal darauf achten, die Duschzeit zu verkürzen – so schön angenehm eine warme Dusche auch ist. Apropos: Öfter mal duschen statt baden, spart ebenfalls viel Wasser ein.  

 

Tipp 2: Dusche warm – nicht heiß

So verlockend eine heiße Dusche auch sein mag: Bereits 5 Grad weniger Wassertemperatur sparen schon 10 % Energie, die für die Warmwasseraufbereitung aufgebracht werden würde. So kann ein 3-Personen-Haushalt durchschnittlich 645 kWh Wärmeenergie pro Jahr sparen, wenn warmes Wasser bewusster verbraucht werden würde – das entspricht einer Einsparung von mehr als 20 % gegenüber dem ursprünglichen Verbrauch. Dieser Wert entspricht einer 4.300-km--Fahrt mit einem Tesla Model3 sowie dem Stromverbrauch für Handy, Computer und Fernseher pro Jahr. (Quelle: Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich)

 

Tipp 3: Einhebel-Armaturen auf Kalt-Position stellen

Wasch- und Spültischarmaturen mit einem einzelnen Griff bezeichnet man als Einhebelmischer. Dieser reguliert den Auslauf sowie die Temperatur des Wassers. Um Energie zu sparen, sollten Einhebelmischer grundsätzlich auf kalt stehen. Denn ist der Hebel beispielsweise in der Mitte positioniert, werden beide Zulaufrohre – warmes und kaltes Wasser – geöffnet. Jedoch bleibt der Wasserstrahl noch einen Moment lang kalt, denn es braucht Zeit, bis das warme Wasser vom Boiler in den Hahn gelangt. Kaum im Hahn angekommen, schließt man diesen wieder, weil z.B. das Händewaschen schon erledigt ist. Doch was passiert unbemerkt im Hintergrund?: Warmes Wasser wird unnötig aus dem Boiler entnommen, welches dann durch kaltes Wasser ersetzt wird und wieder aufgeheizt werden muss. Um eine solche Verschwendung zu vermeiden, sollte man sich angewöhnen, den Hebel immer auf die Kalt-Position zu stellen. So wird auch der nächste Benutzer nicht unbemerkt warmes Wasser verbrauchen.

 

Tipp 4: Kleine Duschhelfer: Sparduschkopf anschaffen

Die sind garantiert auch was für Warmduscher: Sparduschköpfe. Die kleinen Helferlein sind günstig in der Anschaffung, sparen aber bis zu 50 % Wasser. Bei der Anschaffung sollte man darauf achten, dass der Duschkopf einen Wasserdurchfluss von weniger als neun Liter pro Minute hat. Gute Sparduschköpfe schütten sogar nur sechs bis sieben Liter aus. Bei herkömmlichen Standard-Duschköpfen hingegen liegt die Durchflussmenge bei 12 bis 15 Litern pro Minute. Wer einen Verlust an Komfort befürchtet: Das Duschen bleibt genauso angenehm und man wird kaum einen Unterschied bemerken, obwohl weniger Wasser verbraucht wird.

 

Tipp 5: Dichtungen prüfen

Sind die noch ganz dicht? Genau das sollte man regelmäßig überprüfen! Tropfende Wasserhähne, Lecks im Brauseschlauch und undichte Spülkästen sind keine Seltenheit und verschwenden Wasser ohne Ende. Schuld sind oft defekte Kleinteile wie poröse Dichtungen oder Stöpsel, die sich mit wenig Aufwand austauschen lassen. Solche Dichtungen hat jeder Baumarkt parat. Also, nicht auf die lange Bank schieben!

Manchmal sind Duschkopf, Wasserhahn und Co. auch gar nicht defekt, sondern einfach nur verkalkt und funktionieren deshalb nicht mehr einwandfrei. Dafür gibt es ein 1a Hausmittel: Essigreiniger. Damit lässt sich Kalk spielend leicht entfernen.

 

Tipp 6: Heizung auf Sommerbetrieb stellen

Heizen bedeutet Arbeit für den Brenner und die Umwälzpumpe. Um Energie zu sparen, sollte man die Heizung nicht das ganze Jahr durchlaufen lassen, sondern rechtzeitig auf Sommerbetrieb umstellen. D.h. die Heizkreisläufe werden abgeschaltet und es wird nur noch warmes Wasser bereitgestellt. Dies sollte man jedoch nicht erst im Sommer bei muckeligen 20 Grad tun, sondern sobald sich der Frühling eingependelt hat, um unnötige Heizkosten zu vermeiden. Unbedingt daran denken: Bei älteren Kesseln muss die Umstellung auf den Sommerbetrieb manuell geschehen. Neuere Modelle erledigen dies automatisch.

 

Also, behaltet einen kühlen Kopf und handelt nicht unüberlegt! Was nützt es, wenn der Geldbeutel geschont wird, Ihr aber Eure Gesundheit dafür aufs Spiel setzt. 

Eure Mandy 

 


 

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